
UNO fordert sofortige Waffenruhe im Südsudan
Vor dem Hintergrund anhaltender Gewalt im Südsudan hat der UNO-Sicherheitsrat zu einem sofortigen Ende der Kämpfe aufgerufen. In einer gestern verabschiedeten Resolution forderte der Sicherheitsrat die „sofortige Einstellung der Kämpfe im gesamten Südsudan und die Aufnahme eines politischen Dialogs“ sowie die Beendigung der Gewalt gegen Zivilisten. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die eskalierenden Konflikte im Land zu entschärfen und den betroffenen Menschen Schutz zu bieten.
Verlängerung der UNO-Blauhelmmission
In der Resolution wurde außerdem die UNO-Blauhelmmission im Südsudan (UNMISS) um ein Jahr bis zum 30. April 2026 verlängert. Die Obergrenze für die Truppenstärke bleibt bei 17.000 UNO-Soldaten und 2.100 Polizisten. Der Sicherheitsrat erwähnte jedoch die Möglichkeit von „Anpassungen“ bei der Truppenstärke, falls dies notwendig werden sollte. Die Resolution fand mit zwölf Ja-Stimmen und drei Enthaltungen, namentlich von Russland, China und Pakistan, Zustimmung.
Die Lage im Südsudan hat sich in den letzten Monaten erheblich verschlechtert. Dies ist vor allem auf die erneuten Kämpfe zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und den Unterstützern des Ende März festgenommenen Vizepräsidenten Riek Machar zurückzuführen. Diese Auseinandersetzungen stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden dar und gefährden das 2018 geschlossene Friedensabkommen, das einen fünfjährigen Bürgerkrieg beendet hatte.
Herausforderungen für den Südsudan
Während des Bürgerkriegs wurden schätzungsweise rund 400.000 Menschen getötet. Trotz der reichhaltigen Ölvorkommen gilt der Südsudan als einer der ärmsten Staaten der Welt. Die anhaltenden Konflikte haben nicht nur humanitäre Krisen verursacht, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stark beeinträchtigt. Der internationale Druck auf die Konfliktparteien wächst, um eine friedliche Lösung zu finden und die Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung zu verbessern. Der Sicherheitsrat appelliert an alle Beteiligten, die Gewalt zu beenden und sich auf einen konstruktiven Dialog zu konzentrieren, um die Stabilität im Land zu fördern.
Quelle: https://orf.at/stories/3392925/
