
NATO-Mitarbeiter im Visier: Korruptionsermittlungen laufen
Die belgische Justiz hat eine Untersuchung zu mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten beim Ankauf von Rüstungsgütern eingeleitet. Im Fokus stehen dabei insbesondere der Erwerb von Munition und Drohnen über die NATO. Laut einer Mitteilung der zuständigen Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass Mitarbeitende der NATO-Beschaffungsagentur NSPA in Luxemburg vertrauliche Informationen an private Rüstungsunternehmen weitergegeben haben.
Die Vorwürfe beinhalten auch Hinweise auf mögliche Geldwäschepraktiken, die durch die Gründung von Beratungsfirmen erfolgt sein könnten. Diese Entwicklungen werfen Fragen bezüglich der Integrität der Beschaffungsprozesse innerhalb der NATO auf. Am Montag wurden im Rahmen der Ermittlungen zwei Verdächtige festgenommen, und es kam zu Durchsuchungen in der Gemeinde Bredene in Westflandern. Ein Haftbefehl wurde gegen einen der Verdächtigen erlassen, was auf die Schwere der Vorwürfe hinweist.
Ermittlungen in mehreren Ländern
Die belgische Staatsanwaltschaft hat bisher keine konkreten Angaben zu dem möglichen finanziellen Schaden oder der Höhe von etwaigen Bestechungszahlungen gemacht. Zudem bleibt unklar, welche spezifischen Rüstungsunternehmen von den durchgesickerten Informationen profitiert haben könnten. Die Komplexität der Angelegenheit wird durch die Tatsache verstärkt, dass die Ermittlungen auch in anderen Ländern, darunter Luxemburg, Spanien und die Niederlande, ausgeweitet wurden.
Die NATO selbst hat sich bislang nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Die Situation könnte jedoch weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit innerhalb der Allianz und das Vertrauen in die Rüstungsbeschaffungsprozesse haben. Die belgische Justiz wird in den kommenden Wochen und Monaten weiter an dem Fall arbeiten, um die genauen Umstände und möglicherweise beteiligten Akteure zu klären. Die Öffentlichkeit wartet gespannt auf weitere Informationen, die Licht in die Vorwürfe bringen könnten.
Quelle: https://orf.at/stories/3393552/

