Magazin,  Nachrichten

UNO: Israel genehmigt Zugang für rund 100 zusätzliche Hilfstransporter nach Gaza

Nach Angaben der Vereinten Nationen (UNO) haben etwa hundert Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen von Israel die Genehmigung zur Einfahrt in den Gazastreifen erhalten. Jens Laerke, Sprecher des UNO-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA), teilte heute in Genf mit, dass die Genehmigung für eine erhöhte Anzahl an Lastwagen erteilt wurde, die deutlich über der Zahl von gestern liegt. Am Vortag konnten erstmals seit Wochen wieder fünf UNO-Lastwagen humanitäre Hilfsgüter in das von Israel blockierte Gebiet bringen.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen hat sich seit der Blockade, die Israel Anfang März verhängt hatte, dramatisch verschärft. Hilfsorganisationen hatten wiederholt vor einer drohenden Hungersnot gewarnt, da essentielle Nahrungsmittel und Medikamente nicht ins Land gelangen konnten. In einer jüngsten Erklärung kündigte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu an, dass das Land wieder bereit sei, Hilfslieferungen zuzulassen. Dies wurde als eine Reaktion auf die kritische humanitäre Lage und den internationalen Druck, die Situation zu verbessern, interpretiert.

Politische Überlegungen hinter der humanitären Hilfe

Netanjahu erklärte, dass eine Hungersnot im Gazastreifen aus „diplomatischen Gründen“ verhindert werden müsse. Er betonte, dass selbst die Unterstützer Israels die „Bilder von Massenhunger“ nicht tolerieren würden. Diese Aussagen deuten darauf hin, dass die israelische Regierung die humanitäre Krise auch als potenzielles diplomatisches Problem betrachtet, das die internationale Wahrnehmung Israels negativ beeinflussen könnte.

Die Situation im Gazastreifen ist weiterhin angespannt. Israel hatte seine militärischen Angriffe auf das Gebiet Mitte März nach einer zweimonatigen Waffenruhe erneut intensiviert. Am Sonntag gab die israelische Armee bekannt, dass sie im Rahmen einer neuen Offensive zur Bekämpfung der radikalislamischen Hamas umfassende Bodeneinsätze im gesamten Gazastreifen begonnen hat. Netanjahu erklärte zudem, dass Israel die Kontrolle über „das gesamte Territorium“ des Gazastreifens übernehmen werde. Diese Entwicklungen lassen auf eine anhaltende Eskalation der militärischen und humanitären Situation in der Region schließen, die weiterhin die internationale Gemeinschaft beschäftigt.

Quelle: https://orf.at/stories/3394395/