
Nvidia äußert Bedenken über US-Exportrestriktionen für KI-Chips in Richtung China
Im Rahmen der Computermesse Computex in Taiwan hat der CEO von Nvidia, Jensen Huang, die US-Exportkontrollen für KI-Chips nach China als einen gravierenden Fehler bezeichnet. Huang erklärte, dass der Marktanteil von Nvidia in China während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden von 95 Prozent auf lediglich 50 Prozent gesunken sei. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die Exportbeschränkungen die Position des Unternehmens im wichtigen chinesischen Markt beeinflusst haben.
Folgen der Exportkontrollen
Laut Huang hat das US-Verkaufsverbot für fortschrittliche KI-Chips dazu geführt, dass chinesische Unternehmen gezwungen sind, Halbleiter von heimischen Entwicklern wie Huawei zu beziehen. Dies hat nicht nur die Marktanteile von Nvidia geschmälert, sondern auch China dazu veranlasst, intensiv in den Aufbau einer eigenen, unabhängigen Lieferkette für Halbleiter zu investieren. Diese Maßnahmen könnten langfristige Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen im Bereich der Hochtechnologie haben. Huang bezeichnete die Exportkontrollen als „Fehlschlag“ und wies darauf hin, dass sie letztendlich die Innovationskraft und den technischen Fortschritt in der Branche beeinträchtigen.
Zudem warnte Nvidia kürzlich vor möglichen Abschreibungen in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar, was etwa 4,9 Milliarden Euro entspricht. Diese Warnung ist eine direkte Folge der erneut verschärften US-Exportbeschränkungen für Hochtechnologieprodukte nach China. In der Vergangenheit hatte Nvidia bereits spezielle Varianten seiner KI-Chips entwickelt, die nicht unter die geltenden US-Embargos fielen.
Anpassungen und neue Entwicklungen
Nach jeder neuen Verschärfung der US-Bestimmungen war Nvidia gezwungen, seine Produkte entsprechend anzupassen, um weiterhin Geschäfte in China tätigen zu können. Berichten zufolge soll im Juni eine abgespeckte Version des derzeitigen Vorzeigechips „Blackwell“ verfügbar sein, die den aktuellen Exportvorgaben entspricht. Diese Entwicklungen verdeutlichen das ständige Ringen zwischen den USA und China um technologische Vorherrschaft und die Herausforderungen, vor denen Unternehmen wie Nvidia stehen.
Die US-Regierung verfolgt mit dem Embargo das Ziel, den wirtschaftlichen und technologischen Aufstieg Chinas zu bremsen. Experten warnen jedoch, dass solche Maßnahmen auch unbeabsichtigte Konsequenzen haben können, wie die Förderung der Eigenständigkeit chinesischer Unternehmen im Bereich der Technologie und Innovation. Huang und andere Branchenvertreter fordern daher eine Neubewertung dieser restriktiven Maßnahmen, um den internationalen Wettbewerb und die Innovationskraft nicht zu gefährden.
Quelle: https://orf.at/stories/3394464/

