
Hamas plant Freilassung von US-israelischer Geisel
Bei der Geisel handelt es sich um den in den USA geborenen und im Oktober 2023 entführten israelischen Soldaten Edan Alexander. Medienberichten zufolge ist er die letzte lebende Geisel mit US-Staatsbürgerschaft, die noch im Gazastreifen festgehalten wird. Die Hamas hat angekündigt, den 21-Jährigen spätestens am Dienstag freizulassen, zeitgleich mit dem Beginn einer Auslandsreise von US-Präsident Donald Trump in den Nahen Osten.
Reaktionen der politischen Akteure
Trump bezeichnete die angekündigte Freilassung als „monumentale Neuigkeit“ und als Geste des Entgegenkommens gegenüber den USA sowie den anderen Vermittlern, Katar und Ägypten. Auf seiner Onlineplattform Truth Social äußerte er die Hoffnung, dass dies der erste Schritt zur Beendigung des brutalen Konflikts sei. Er betonte, dass letztlich alle noch lebenden Entführten und die sterblichen Überreste bereits getöteter Geiseln ausgehändigt werden müssten. Auch die Regierungen Katars und Ägyptens äußerten sich positiv und bezeichneten die Freilassung als einen Schritt in Richtung einer Waffenruhe im Gazastreifen sowie einer ungehinderten Lieferung humanitärer Hilfsgüter.
Trump wird von Dienstag bis Donnerstag Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, jedoch nicht Israel, dem traditionell wichtigsten Verbündeten der USA im Nahen Osten. Die israelische Regierung zeigte sich skeptisch gegenüber der geplanten Freilassung Alexanders und betrachtete diese als Geste der Hamas gegenüber den Amerikanern, ohne sich selbst zu Zugeständnissen veranlasst zu sehen.
Israels Haltung zur Geisel und den Verhandlungen
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu schloss eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Geisel aus. Er erklärte am Montag, dass es weder eine Feuerpause noch einen Austausch der Geisel gegen in Israel inhaftierte Palästinenser geben werde. Israel habe nur einem Sicherheitskorridor zugestimmt, um Alexander freizubekommen. Die Verhandlungen über eine Vereinbarung zur Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln würden „unter Beschuss“ stattfinden, wobei Israel sich auf eine Intensivierung der Kämpfe vorbereite.
Laut der „Jerusalem Post“ steht eine Ausweitung der Gaza-Offensive als Drohung im Raum. Sollte sich die Hamas einem Waffenruheabkommen verweigern, das die sofortige Freilassung von zehn Geiseln vorsieht, werde das israelische Militär seine Drohung wahrmachen. Das Forum der Familien der Geiseln fordert, dass Edans Freilassung Teil einer größeren Abmachung zur Rückkehr aller 59 Geiseln sein müsse, und betont, dass niemand zurückgelassen werden dürfe.
Ziele der Hamas und die Situation im Gazastreifen
Die Hamas hingegen sieht die Freilassung Alexanders als Teil ihrer Bemühungen, ein weitreichendes Abkommen zu erzielen. Die Organisation möchte die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen und ein Ende des für sie verlustreichen Krieges erreichen. Ein ranghohes Hamas-Mitglied erklärte, dass Alexander innerhalb von 48 Stunden freigelassen werden solle.
Die Hamas hatte bereits vor zwei Monaten vorgeschlagen, Alexander im Rahmen eines Deals freizulassen, jedoch wurde dies von der israelischen Regierung als ungenügend abgelehnt. Sollte Alexander tatsächlich freigelassen werden, wird erwartet, dass ihn seine Familie nach langer Ungewissheit in Israel in Empfang nimmt. Trumps Geisel-Beauftragter Adam Boehler veröffentlichte ein Foto von sich und Alexanders Mutter an Bord eines Flugzeugs, was die Hoffnung auf
Quelle: https://orf.at/stories/3393174/

