
Kühle Reaktionen aus Moskau
Wie russische Staatsmedien am Samstag berichteten, plant der Kreml, die Forderungen nach einer Waffenruhe zu prüfen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich im US-Fernsehsender CNN und betonte, dass es „sinnlos“ sei, Moskau unter Druck zu setzen. Diese Äußerungen erfolgen im Kontext der jüngsten diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts in der Ukraine.
Reaktionen auf die Friedensforderungen
Der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, reagierte scharf auf die Forderungen nach einer Waffenruhe. Auf der Plattform X äußerte er, dass die westlichen Politiker ihre Friedenspläne „in den Hintern“ schieben könnten. Medwedew richtete zudem die Frage an die westlichen Führer, ob es klug sei, Russland vor die Wahl zwischen einer Waffenruhe und neuen Sanktionen zu stellen. Diese Aussagen verdeutlichen die Spannungen zwischen Russland und den westlichen Ländern in Bezug auf den Ukraine-Konflikt.
Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten fordern von Russland eine bedingungslose Waffenruhe von mindestens 30 Tagen, beginnend am kommenden Montag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte die Unterstützung der Vereinigten Staaten in dieser Angelegenheit und kündigte an, dass bei einer Ablehnung Russlands Sanktionen gegen den Energiesektor und das Bankensystem verhängt werden sollen. Diese Forderungen wurden in einem Treffen in Kiew diskutiert, bei dem auch hochrangige europäische Politiker anwesend waren.
Diplomatische Initiativen und internationale Unterstützung
Im Rahmen der Gespräche mit der sogenannten „Koalition der Willigen“, zu der unter anderem der deutsche Kanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer gehören, wurde die Notwendigkeit einer Waffenruhe betont. Merz erklärte, dass ein Verweigerung Russlands zu einer verstärkten Unterstützung für die Ukraine führen würde. Er nannte die Initiative eine der bedeutendsten diplomatischen Bemühungen der letzten Monate zur Beendigung des Krieges.
Die Idee einer Waffenruhe und der sofortigen Aufnahme von Friedensgesprächen wird von den führenden Nationen unterstützt, die die Ukraine in ihrem Kampf um Unabhängigkeit und territoriale Integrität unterstützen. Macron deutete zudem an, dass Frankreich bereit sei, Soldaten zur Unterstützung der Ukraine zu entsenden, und betonte die Notwendigkeit robuster Sicherheitsgarantien.
Russland hingegen hat als Bedingung für eine Waffenruhe ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. Peskow argumentierte, dass eine Waffenruhe der Ukraine einen strategischen Vorteil verschaffen würde, da sie ihre Mobilmachung fortsetzen könnte. Er wies darauf hin, dass Russland mit seiner Offensive Fortschritte mache und sich nicht von Sanktionen beirren lasse.
Aktuelle Lage und Ausblick
Am Samstag endete eine einseitig von Russland verhängte dreitägige Waffenruhe, die anlässlich des Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs in Kraft war. Präsident Selenskyj berichtete von mehreren Verstößen gegen diese Waffenruhe, während Russland seinerseits die ukrainische Armee weiterer Angriffe bezichtigte. Beide Kriegsparteien werfen sich gegenseitig vor, kein echtes Interesse an einer Beendigung der Kampfhandlungen zu haben.
Die diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe und die damit verbundenen Verhandlungen sind weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Die Entwicklungen der kommenden Tage dürften entscheidend für den weiteren Verlauf des Konflikts in der Ukraine sein.
Quelle: https://orf.at/stories/3393093/

