
Weight Watchers strebt Sanierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens in den USA an
Das Diätunternehmen Weight Watchers, mittlerweile unter dem Namen WW International geführt, hat angekündigt, ein Insolvenzverfahren gemäß Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts einzuleiten, um seine Schulden erheblich zu reduzieren. Im Rahmen einer Vereinbarung mit wesentlichen Gläubigern soll es möglich sein, Verbindlichkeiten in Höhe von 1,15 Milliarden Dollar, was etwa einer Milliarde Euro entspricht, abzubauen. Diese Maßnahme soll es dem Unternehmen ermöglichen, sich finanziell neu aufzustellen und langfristig stabiler zu werden.
Weight Watchers betonte, dass die Insolvenz für die über drei Millionen Mitglieder weltweit keine negativen Folgen haben werde. Diese Aussage soll Vertrauen schaffen und die Mitglieder beruhigen, während das Unternehmen durch das Insolvenzverfahren einen Neuanfang waget. Die Hoffnung ist, das Verfahren innerhalb von etwa 45 Tagen oder sogar schneller erfolgreich abzuschließen, um die betriebliche Kontinuität zu gewährleisten. Dennoch reagierte der Markt auf die Nachricht negativ, was sich im nachbörslichen US-Handel durch einen dramatischen Rückgang des Aktienkurses um mehr als die Hälfte auf 34 US-Cent zeigte.
Wettbewerbsdruck und Rückgang des Umsatzes
WW International sieht sich einem intensiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt, insbesondere aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von Medikamenten wie Ozempic und Wegovy, die das traditionelle Diätmodell des Unternehmens herausfordern. Diese Medikamente haben sich als populäre Optionen zur Gewichtsreduktion etabliert und stellen somit eine ernsthafte Bedrohung für die Kernangebote von Weight Watchers dar. In einem Versuch, auf diesen Trend zu reagieren, hat das Unternehmen eine eigene Telemedizinplattform ins Leben gerufen, um ebenfalls im Geschäft mit den Abnehmspritzen Fuß zu fassen. Dennoch ist der Umsatz in den letzten Quartalen weiterhin zurückgegangen, was die finanzielle Lage des Unternehmens weiter angespannt hat.
In einem weiteren Kontext hat der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk bekannt gegeben, dass er aufgrund des steigenden Wettbewerbs im Bereich der Diabetes- und Abnehmmedikamente in den USA seine Jahresprognose nach unten anpassen muss. Laut einer offiziellen Mitteilung rechnet das Unternehmen nun für 2025 mit einem Umsatzwachstum von 13 bis 21 Prozent und einem Anstieg des operativen Gewinns um 16 bis 24 Prozent. Diese Anpassung folgt auf zuvor optimistischere Prognosen, die ein Umsatzwachstum von 16 bis 24 Prozent sowie einen operativen Gewinnanstieg von 19 bis 27 Prozent vorsahen. Novo Nordisk kündigte zudem an, gegen unrechtmäßige Nachahmermedikamente in den USA vorzugehen, um seine Marktposition zu schützen.
Finanzielle Performance von Novo Nordisk
Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte Novo Nordisk den Umsatz auf Basis konstanter Wechselkurse um 18 Prozent auf 78 Milliarden dänische Kronen, was rund 10,5 Milliarden Euro entspricht, steigern. Der operative Gewinn stieg in diesem Zeitraum um ein Fünftel auf 38,8 Milliarden Kronen. Auch der Überschuss des Unternehmens verbesserte sich, indem er von etwas mehr als 25 Milliarden auf gut 29 Milliarden Kronen anstieg. Diese positiven Entwicklungen stehen jedoch im Schatten der Herausforderungen, denen sich sowohl Weight Watchers als auch Novo Nordisk im aktuellen Marktumfeld gegenübersehen.
Quelle: https://orf.at/stories/3392739/

